Schloss Kleinbardorf

Kleinbardorf wird 789 erstmals urkundlich erwähnt. Es liegt an einer wichtigen Altstraße von Süd- nach Norddeutschland. Die dort vorhandene Zollstätte wird im 14. Jahrhundert von der Familie von Bibra gekauft, die in den folgenden Jahrzehnten weitere Besitztümer in Kleinbardorf erwirbt.
Im Zuge des Bauernaufstands 1525 wird die Burg in Kleinbardorf, über deren Aussehen keine Überlieferungen vorliegen, stark in Mitleidenschaft gezogen. 1589 lässt Heinrich von Bibra den alten Rittersitz abbrechen und ein Jahr später an gleicher Stelle das Wasserschloss errichten.
1696 erwerben die Freiherren von Guttenberg das Rittergut und Schloss Kleinbardorf. 1896 verkaufen die Freiherren von Guttenberg Schloss und Gut an sieben Kleinbardorfer Bauern. Fortan erfährt das Schloss keine vornehme Nutzung mehr. Es dient zunächst als Getreidespeicher, von 1904 bis 1912 werden Wohnungen vermietet, danach wird das Schloss bis 1919 als Schäferwohnung genutzt.
1965 kauft die Familie Hofer das alte Wasserschloss und lässt dieses von Grund auf und modernen Wohnbedürfnissen entsprechend renovieren. Nach umfangreichen Erhaltungs- und Renovierungsarbeiten beginnt der heutige Eigentümer Dr. Hofer in und um das Schloss zeitgenössische Kunst auszustellen. So entsteht entlang der Barget ein Skulpturenweg. Interessierte Besucher sind willkommen und können den Weg zum Verweilen, zum Ausruhen und zum Betrachten der zeitgenössischen Kunst nutzen. Weiterhin steht das Schlossareal für standesamtliche Hochzeiten zur Verfügung.

Quelle: Reinhold Albert, Kreisheimatpfleger

Weiterführende Informationen finden Sie im Buch „Burgen, Schlösser und Kirchenburgen im Landkreis Rhön-Grabfeld“, Bad Neustadt, 2014, 19,80 Euro