Jobmeile verkürzt den Weg ins Arbeitsleben

Die Jobmeile ist eine tolle Möglichkeit, die vielfältigen Ausbildungschancen in erreichbarer Nähe abzuchecken, und das alles an einem Nachmittag“, lobt ein Vater, der mit seinem Sohn am Sonntag die Grabfelder Jobmeile besucht. Die Grabfeld-Allianz mit ihren zehn Mitgliedsgemeinden veranstaltet die Ausbildungsmesse zum zweiten Mal, nachdem sie schon im vergangenen Jahr ein voller Erfolg war.

Zur Eröffnung kann der Sprecher der Grabfeld-Allianz, Jürgen Heusinger, auch Innenstaatssekretär Gerhard Eck begrüßen, der die Messe „eine ausgezeichnete Idee“ nennt. „Respekt und Anerkennung“ spricht er den Organisatoren aus. „Wir können stolz sein auf unser Unterfranken und die Firmen, die sich hier präsentieren“, sagt der CSU-Politiker aus Donnersdorf (Lkr. Schweinfurt).

Der Landkreis hat die Jobmeile finanziell unterstützt, Landrat Thomas Habermann freut sich über die vielen Besucher und Aussteller – mehr noch als im vergangenen Jahr – aus den Bereichen Handwerk, Handel, Dienstleistungen, Industrie, Banken und Gastronomie. „Hier kann man unsere Wirtschaftsstärke sehen.“ Wie zuvor Eck geht der Landrat auf die Behördenverlagerung ein. Die Berücksichtigung des hiesigen Raumes sei ein deutliches Zeichen des guten Willens der Staatsregierung. Auch Bad Neustadt sei bedacht worden, das müsse aber nicht heißen, dass der Sitz der geplanten Arbeitsstellen in der Kreisstadt liege, so Habermann. Als „starke Veranstaltung im starken Grabfeld“ bezeichnet er die Jobmeile.

Allianzsprecher Heusinger dankt den Ausstellern, die ihren Sonntagnachmittag geopfert haben, besonders auch der Hauptorganisatorin, Allianz-Projektleiterin Mirjam Betz, der Messestandfirma und den Helfern aus den Bauhöfen einiger Mitgliedsgemeinden sowie der Stabsstelle Kreisentwicklung im Landratsamt und dem Kooperationspartner jukunet, dem „Netzwerk für Jugendkultur“, das sich am Rahmenprogramm beteiligt.
Schnell im Gespräch

Ausbilder und Azubis, mit denen die Jugendlichen schnell ins Gespräch kommen können, haben die meisten Firmen mitgebracht, die Bandbreite an den insgesamt 41 Ständen ist groß. Technische Berufe und das Handwerk sind besonders häufig vertreten und viele Jugendliche, die mit ihren Eltern unterwegs sind, lernen Berufe kennen, über die sie noch nicht nachgedacht haben. Welchen Schulabschluss brauche ich dafür, welchen Notendurchschnitt und wo ist die zuständige Berufsschule? Diese und viele weitere Fragen können auf kurzem Weg beantwortet werden.

Grundlegende Fragen der Berufswahl greift auch Wolfgang Schmitt von der Agentur für Arbeit Bad Neustadt in seinem Vortrag auf. Schon zwei Jahre vor Schulabschluss sei es an der Zeit, sich um die Ausbildung zu kümmern, weil die Bewerbungsfristen für das neue Ausbildungsjahr bisweilen ein Jahr vorher schon auslaufen. Wer Lücken vermeiden will, kann durch Praktika testen, ob der ausgewählte Beruf in der Praxis auch so ist wie gedacht. Das wird in der Mittelschule und in der Realschule gefördert. Wer noch gar keine Vorstellungen hat, könne sich dem passenden Beruf per Ausschlussverfahren, über die eigenen Interessen, die körperlichen, geistigen und sozialen Fähigkeiten oder die mögliche Mobilität annähern.

„Man sollte mit offenen Augen durchs Leben gehen, die Welt ist voller Berufe“, rät Schmitt, der auch zur Beratung in die Schulen geht. Es schließt sich ein Vortrag von Bernd Clemens von der IHK Würzburg-Schweinfurt zur Frage „Was erwartet die Wirtschaft von Schulabgängern?“ an, und Meike Radlmacher vom bfz Schweinfurt stellt das Projekt „Berufseinstiegsbegleitung“ vor.
Ganz praktische Hilfe

Bestens besucht ist während des ganzen Nachmittags das Angebot des jukunet in Kooperation mit Friseursalons. „Zeige dich von deiner besten Seite“. Jugendliche können sich frisieren und von Fotograf Thomas Hälker ablichten lassen und das Foto für zukünftige Bewerbungen auf einem USB-Stick mit nach Hause nehmen. Auch die Grabfeld-Botschafter sind anwesend und starten eine Luftballon-Aktion. Damit sich jüngere Geschwister nicht langweilten, gibt es für sie einen Bastelstand des jukunet.

 

Mainpost vom 09.03.2015

von Regina Vossenkaul